Das heißt warum
Bin ich so dumm
und lauf ich immer nackt herum
ist der Sinn des Lebens
die Unendlichkeit des Seins?
Oder mehr des Strebens
ich geh lieber nach Reims.
um zu sehen
des Königs Krönung
seine Verwöhnung
seine Verhöhnung
weil er immer muß stehen
weil sein Thron kaputt ist
Schweiß
warum oh Schweiß
oh Schweiß warum
der Kälte kalter Würgegriff
erfaßt meinen Leib
wie kalter Schweiß
oh was fürn Scheiß
Liebe
Was bist du?
fühlst dich an
wie ein warmer Pfannkuchen
den man gerade erbrochen hat.
ich halte einen Finger hinein
um sicher zu sein
oh ja,
das ist Liebe
Gedanken einer Kuh auf
der Schlachtbank
Die Kuh dort auf der Schlachtbank liegt
Und wartet und wartet
Ihr Leben an sich vorbeiziehn´sieht
Und betet und betet
„Wie schön war doch die Weide grün,
wie gern würd`ich sie wiedersehn`
doch weiß, dies wird nie mehr geschehn´“
Traurigkeit beherrscht ihr Herz
Gedenkt der Kinder voller Schmerz
Denen es nicht besser wird ergehn
´könnte sie sie ein letztes Mal noch sehn´
Doch des Schlachters Ruf ist nah
Noch ein, zwei Schritte und er ist da,
mit dem Messer in der Hand
und dem Schatten an der Wand
Oh, schaurig dieses fiese Lachen,
was kann die arme Kuh noch machen???
Sie fleht um Gnade,
nicht für sich
doch für die Kinder (das ist schade)
denn der Schlachter versteht sie nicht
Schlägt das Messer in die Brust
Und gibt ihr den Todeskuss.
Ein letztes Mal darf sie noch träumen
Und zwar für immer
nichts zu versäumen.
Die Unendlichkeit der Endlichkeit
der Endlichkeit in der Unendlichkeit
Schrei
und ich werde nicht kommen
schick mich weg
und ich werde bleiben
tritt mich
das tut weh
glaube nicht ich gehe
zurück
in die Endlichkeit
der Un-
Endlichkeit
es schneit
Emotionen in der Achterbahn
Owei Owei
Der Berg so nahe
Der Schrei so klar
Mal auf mal ab
so wie das Leben
hin und wieder muß man sich halt
übergeben
Vom Edelweiß, daß die
Wärme und die Kälte suchte
Edel, Edel
Edelweiß
wirf mit Reis
und es wird heiß
wirf mit Wald
und es wird kalt
Bus fahren
Am Waldfriedhof steigt der Tod ein
In Gestalt einer sehr alten
Einer sehr grauen
Frau
Plötzlich schleicht sich die
Plastiktüte zurück in meine
Gedanken
Die ich zuerst irrtümlicherweise
Für einen großen
Toten
Vogel hielt.
Von der Geburt zum Tod
In der Einsamkeit des Waldes
Entledigt die Kuh sich ihres Kalbes
Glücklich endlich frei zu sein
Läuft das Kalb in den Wald hinein
Doch, oh graus, wer wartet dort???
Es ist der Mensch, dem lüsterts nach Mord
Demselben grausamen, gefühlsleeren Schlachten
Aus dem Fell näht er sich Trachten
Worüber die in Amerika nur lachen
Und niemals darüber nachdachten
Was die mit den Kindern machen.
Das Fleisch vom Rind
Kriegt das Kind
Um es mit Blut aufzuziehn´
Drum bete ich auf Knien:
Lasst die Kälber Kälber sein
Schlachtet lieber ein Baby-Schwein
Dafür gibt’s wenigstens keinen Reim
Der mir Mitgefühl entlockt
Und auch niemand andren schockt
True Illusion
Alte verkrüppelte Menschen
Ob im Bus oder auch sonst überall
Ob krumm oder blind oder mit Höhrgeräten
Sie machen mir Angst
Denn ich weiß, wie ich enden werde
So und nicht anders nämlich
Die einzig wahre Illusion
Ich kenne sie
Und bin doch nicht glücklich darüber
Tauben scheißen durch die Welt
Trittst du hinein
Wird dir Glück voraus gesagt
Doch nicht das größte Glück
Kann mein großes Unglück aufheben
Doch ich weiß:
Dass muss so sein